Ein wissenschaftlich fundierter Vergleich mit verständlicher Darstellung
Einige Tierstudien ließen Ratten zwischen Zucker und Drogen wählen. Viele bevorzugten Süßstoffe wie Saccharin – was populärwissenschaftlich als Beleg für eine „Zuckersucht“ missinterpretiert wurde. Die Wirkung auf Menschen ist jedoch anders.
| Merkmal | Zucker | Heroin |
|---|---|---|
| Körperliche Abhängigkeit | Keine klinisch belegte | Sehr stark |
| Entzugserscheinungen | Leicht psychisch (Essverhalten) | Massiv, körperlich bedrohlich |
| Neurobiologische Wirkung | Dopaminfreisetzung im Belohnungssystem | Dopamin + direkte Wirkung auf Opiatrezeptoren |
| Langzeitfolgen | Übergewicht, Diabetes | Lebensbedrohliche Sucht |
| Rechtlicher Status | Legal, frei verfügbar | Illegal, unter Betäubungsmittelgesetz |
Laut der Metaanalyse von Westwater et al. (2020) gibt es keine Belege dafür, dass Zucker bei Menschen eine stoffgebundene Sucht wie Heroin auslöst.
„There is no support for the idea that sugar is addictive in humans in the same way as drugs of abuse.“
– Westwater, D. et al., Neuroscience & Biobehavioral Reviews (2020)
Zucker aktiviert unser Belohnungssystem. In Verbindung mit psychischen Faktoren wie Stress oder Langeweile entsteht häufig ein verhaltensbasiertes Suchtmuster – keine pharmakologische Sucht.
Zucker aktiviert zwar ähnliche Hirnregionen wie Drogen, ist jedoch weder körperlich abhängig machend noch vergleichbar mit der Suchtdynamik von Heroin.
Die Aussage „Zucker ist so süchtig wie Heroin“ ist wissenschaftlich nicht haltbar – sie basiert auf missverstandenen Tierexperimenten und populärwissenschaftlicher Vereinfachung.